Manta F3P

Manta F3P V2 von MAMO-Models

lesen Sie den ausführlichen Bericht in der Modell 06/08

von Mark Maibom

 

Einleitung

Nirgendwo anders ist die Entwicklung so rasant wie in der Indoor-Szene, ob es experimentierfreudige Modellbauer oder wettbewerbsambitionierte Piloten sind, die preisgünstigen Komponenten und die schier unglaublichen Flugleistungen können immer mehr Piloten überzeugen.

Was liegt da also näher, als meinen in die Jahre gekommenen, selbst "gebastelten" Shockflyer endlich auszumustern, und sich mal wieder was Neues zuzulegen. Eines der erfolgreichsten Modelle in Deutschland ist zweifelsfrei der Manta F3P aus der Hand von Martin Müller und der Edelschmiede MAMO-Models. Im folgenden handelt es sich um den Nachfolger Manta F3P V2............





Bild 1: Die beiden Mantas auf meiner Werkbank, im Vordergrund der Manta V2




Bild 2: Der Manta F3P V2 im tiefen Messerflug

Lieferumfang

Armin Mangelmann von MAMO konnte mir direkt zur Saison 2008 die neue Variante des Mantas, den V2, zusenden. Es sind nochmals einige geometrische Änderungen wie vergrößerte Fläche am Rumpf und Seitenleitwerk, Grenzschichtzäune an den Flächen, sowie kleine Designänderungen eingeflossen.

Der Kunde erhält in einem riesigen Karton alle benötigten Teile zum Bau des Modells, darunter die absolut präzise gelaserte und mit kräftigem Druck versehende Depronteile, Kohlefaserstangen, und einen ausgezeichneten Kunststoffteilesatz. Die Spritzgussteile sind einmalig, selbst die Servoarmverlängerungen liegen bei. Das Modell erhält damit leichte und spielfreie Anlenkungen.

Lobenswert ist auch die Tatsache, dass alle benötigte Teile wie Servos, Motoren, Regler, Akkus, Stecker und Empfänger aus einer Hand bestellt werden können.

 


Beschreibung des Modells

Auffällig an dem Modell ist wieder der frische, dreifarbige Siebdruck. Die Side-Force-Breaklets sind bei Eindeckern mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Die Nasenleisten an Fläche und Höhenleitwerk sind aufgedoppelt, dies gewährleistet auf lange Sicht ein verzugsfreies Modell. Absolut überzeugen können die Seilanlenkungen, die durch kleine Schrauben nachgespannt werden kann. Selbst die Querruder sind mit dieser leichten Seilanlenkung angelenkt, eine Umlenkrolle sorgt für präzisen Lauf. Kleine Scharniere sorgen dafür, dass die Seilspannung und somit die Servokräfte perfekt in die Ruder eingeleitet werden. Markant sind auch die Lochstrukturen an den Ruderenden.



Baubeschreibung

Da nicht nur das reine Programmfliegen, sondern auch das „Aeromusical“ oder 3d perfekt beherrschbar sein sollte, wird ein Motor zwischen 15-20g empfohlen, MAMO bietet hier passende Motoren in großer Auswahl an. Da ich bis jetzt immer gute Erfahrungen mit Hacker Motoren hatte, wurde ein A 10 9L „Winzling“ mitbestellt.

Die Servoauswahl sollte sorgfältig erfolgen, nur wer hier hochauflösende und stellgenaue Servos verwendet, wird durch ein präzise fliegendes Modell belohnt.

Der Bau geht schnell vonstatten, MAMO hat eine 8-seitige Anleitung, die wirklich keine Frage offen lässt, (nur der Akkueinbau muss aufgrund der Vielfalt der Akkus in Eigenregie übernommen werden). Verklebt wird bis auf Fahrwerks- bzw. Flächenstreben (hier Uhu Endfest verwenden) alles mit Uhu-Por, die Kunststoffscharniere habe ich vorher etwas angeschliffen. Damit der Manta pfeilgerade wird, habe ich den zweiten Bauabschnitt (Verstrebung) auf dem Rücken vorgenommen, dazu wurde eine Unterlage aus 8 CD-Hüllen hergestellt, und alles rechtwinkelig über Nacht verklebt.


Bild 3: So sieht der Manta nach 1h aus, der Bau geht sehr schnell voran.


Bild 3: Bauabschnitt 2: Auf CD-Hüllen gestellt, kann der Manta pfeilgerade verklebt werden.


Fertigstellung

Der Hacker-Motor wurde dank beiliegendem GfK-Kreuz einfach mit Uhu-Por aufgeklebt und mit Strapping-Tape gesichert. Zusätzlich habe ich vorne etwas Depron ausgeschnitten und durch EPP ersetzt, die Motoraufnahme wird dadurch etwas bruchresistenter. Der Regler wird mit doppelseitigem Klebeband dahinter angebracht. Bei dem GWS-Empfänger wurde noch kurzerhand die Antenne gegen Lackdraht getauscht, dies war auch die einzige Gewichtssparmassnahme, und dann im Rumpf unter der Dreiecksverstärkung eingeklemmt. Die Servos werden mit den beiliegenden Servoarmverlängerungen (diese passen mit minimaler Nacharbeit exakt auf die Servohebel und werden mit einem Tropfen Sekundenkleber verklebt) einfach an den vorgegebenen Positionen mit Uhu-Por verklebt. Bei den meisten Indoorfliegern in Kreuzbauweise liegt der Schwerpunkt unterhalb der Fläche, dies hat zur Folge, das der Flieger dann in Rückenlage schnell „kippelig“ wird. Daher wurde später noch versucht, den Akku und somit den Schwerpunkt in die Fläche zu bekommen. Der 2s480mAh-Lipo wird durch einen Schlitz im Rumpf gesteckt, und mittels Klettband gesichert. Wer noch etwas Gewicht sparen will, kann an den Saehan-Akkus die äußere Klebebandschicht entfernen. Ich habe die Akku einfach mit BEC-Steckern versehen. Ein Spinner wurde einfach aus EPP ausgeschnitten und auf den Prop geklebt. Das Einfädeln und spannen der Seile beendet den Bau.




Bild 4: Servoeinbau: Für die dauerhaft präsizen Anlenkungen der Ruder sorgen die mitgelieferten Seile und Spritzgussteile



Bild 5: Motor und Spinner: Die EPP-Einsätze im Rumpf sorgen für eine elastische und bruchsichere Motoraufnahme. Der Spinner ist nur aus optischen Gründen aufgeklebt.




Flugpraxis

Ich war gespannt, ob ich als „Outdoor-Pilot“ die nochmals verbesserten Flugleistungen herausfliegen kann.

Erstaunlich: Bei Vollgas horizontal beschleunigt der Manta F3P V2, und wird dann scheinbar wieder langsamer. Die Wirkung der Breaklets ist enorm! Das kommt dann natürlich in den Abwärtsfiguren auch sehr schön zur Geltung. Selbst in unserer niedrigen Halle kann man senkrecht abwärts eine ¼ Rolle fliegen. Dabei sieht auch der Abfangbogen stets harmonisch aus. Eine Pendelneigung ist kaum feststellbar. Im langen Geradeausflug ging mein Manta minimal auf Tiefe weg, vermutlich ist der Motorsturz noch minimal zu ändern, aber die Winkel sind fast nicht messbar. MAMO schlägt ein Motoreinbau mit veränderlichem Sturz und Zug vor. Alternativ habe ich ein Mischer von Gas auf Höhe mit lediglich 1% gesetzt, die Genauigkeit der Servos ermöglichen dann einen perfekten Geradeausflug. Der Messerflug geht in Zeitlupentempo, perfekt geht es erst, wenn noch ein asymmetrischer Mischer von Seite auf Quer gesetzt wird.

Legt man den Schwerpunkt noch weiter zurück, geht hier „die Post ab“, die gesteigerte Agilität ist zum wilden Herumturnen ideal. Die Bauanleitung gibt ausreichend Einstellhinweise vor, und darüber hinaus noch den Tipp, viel Zeit für seine individuelle Einstellung zu investieren.

Die SFB habe ich entgegen Bauanleitung nicht verklebt, sondern steckbar gelassen. Dies hat den Vorteil, dass ich diese für den Outdoor-Einsatz abnehmen kann, dadurch erreiche ich eine wesentlich höhere Geschwindigkeit, was den Einsatz bei etwas Wind wiederum zulässt. In dem Zusammenhang kann man auch die großen Räder verwenden, denn hier hat MAMO mitgedacht und liefert für den Outdoor- Einsatz große Räder mit. Alles ist steckbar gelöst und schnell umzurüsten.





Bild 6: Für den Fotografen einfacher: Die Torque-Rolle



Fazit:

Der auf den ersten Blick doch hohe Preis ist völlig gerechtfertig. Man bedenke, dass in der Entwicklung des Mantas V1 schon über 45 Modelle(!) getestet worden sind. Diese Erprobung spiegelt sich gnadenlos in der Flugleistung wieder. Gerade im Bereich des präzisen Kunstfluges erhält der Kunde ein Highend-Modell, wobei die 3D-Fähigkeiten auch nicht zu kurz kommen. Der farbenfrische Druck und die hervorragenden Kleinteile unterstreichen den professionellen Charakter.